Huhu!
Da wir gestern eine 13 stündige Reise nach Hause hatten, habe ich keine Lust mehr gehabt den Blog zu schreiben.
Wir hatten ein letztes Frühstück in dem Hotel, packten zusammen und machten uns erst mal auf den Weg zum Bahnof. Aus irgend einem Grund war es nur möglich mein Fahrrad auf einen IC zu Buchen der von Lübeck nach Frankfurt fuhr. Angeblich waren alle anderen Fahrradabteile der Züge am Samstag und Sonntag Vormittag restlos ausgebucht. Nun hieß es nach Bad Kleinen zu Fahren, um von dort aus nach Lübeck zu kommen. Der Bahnof in Bad Kleinen sah aus wie aus einem Film über die sehr armen Länder dieser Welt. So heruntergekommen war er. Trotzdem kamen wir heil in Lübeck an und parkten Evas Koffer im Schließfach und mein Fahrrad am Fahrradparkplatz des Lübecker Bahnhofs. Dann machten wir uns auf den Weg, bei unglaublichen Temperaturen, eine Stadtrundfahrt aufzutun. Da wir eine Stunde auf den Beginn der Bustour warten mussten, gab es zwei Eisbecher und einen Platz im Schatten. Habe ich schon erwähnt wie heiß es war?!
Als der Bus dann kam, setzen wir uns nach Oben, um ein wenig Wind abzubekommen, was zum Teil zwar die Hitze minderte, andererseits aber die Sonne kein bisschen abschattete. So schwitzten wir vor uns hin und bestaunten die durchaus sehenswerte Stadt.
Nur zur Info, das Holstentor ist so schief. Das war nicht die Kamera.
Der Weg zurück zum Bahnhof war noch wärmer und als wir mein Fahrrad und den Koffer wieder geholt hatten waren wir schon so fertig, dass wir uns am liebsten sofort geduscht und ins Kühle gesetzt hätten. Aber es war 16:00Uhr, unser Zug sollte in 35 Minuten abfahren und dann wären wir noch bis 00:17 Uhr unterwegs. Auch der Hunger meldete sich langsam. Ich Kaufte am Bahnhof aber nur Wasser, da wir im Zug essen können würden.
Dass Fahrrad Abteile nummerierte Stellplätze haben, war mir neu und so hatte ich mein Fahrrad erst am falschen Platz angeschlossen. Meinen Fehler konnte ich aber erst am Hauptbahnhof in Hamburg korrigieren, da der Zug dort lang genug halten würde. Da ich schon 15 Minuten zuvor von meinem Sitzplatz im Wagen 8 zum Fahrradabteil in Wagen 4 gegangen war unterhielt ich mich mit einem anderem Fahrradreisenden, der schon wochenlange Reisen durch Alaska mit dem Rad gemacht hatte. Er ermutigte mich zukünftig weitere Radreisende zu machen und sich dabei mehr zuzutrauen als man es normalerweise tun würde. Das war sehr schön. Wir verabschiedeten uns freundlich, wünschten uns unfallfreie Reisen und ich parkte mein Fahrrad um.
Zurück am Platz entschied ich mal im Bordrestaurant zu schauen was es so an Essen gab. Auf dem Weg durch höchst unterschiedlich klimatisierte Wagen, von angenehm über warm bis unerträglich heiß, war ich froh das in unserem Abteil die Klimaanlage wieder funktionierte. Zu Beginn der Fahrt war diese nämlich ausgegangen und als ich die Schaffnerin gebeten hatte mal nach zusehen, sprang sie wieder an. Diesen Gedanken nachhängend, kam ich im sehr belebten Bistrowagen an. Im gleichen Moment in dem ich mich an der Verkaufsschlange anstellte, kam ein offensichtlich dem Servicepersonal zugehöriger junger Mann hinter der Theke an und wurde von der Verkäuferin freudig mit den Worten begrüßt:“ Mensch, klasse daß Du kommst! Hast du noch was zu essen dabei? Wir haben nähmlich gar nichts mehr!“. In dem Moment, rutschte meine Laune in den Keller. Der Junge Mann antwortete sinngemäß, er habe nur noch ein paar Snickers und Brenzeln auf dem Servicewagen. Nachdem ich mich fragend versichert hatte, das es nichts zu essen mehr geben würde, ging ich sauer und genervt zu meinem Platz zurück und wartete auf den Servicewagen. Als der dann kam, gab es auch keine Brezeln mehr. 7 Stunden Fahrt ohne Essen und mit mittlerweile 27 Minütiger Verspätung. Die Deutsche Bahn! Eva und ich verfielen in Galgenhumor und bemerkten, es sei doch toll das bei uns die Klimaanlage funktioniere und dass wir keinen Anschlusszug bekommen müssten.
Um etwa 12:30 Uhr kamen wir dann doch schon in Frankfurt an, fanden ein Taxi, dass mein Fahrrad mitnahm und vielen um 1:30 Uhr ins Bett.
Fazit meiner Reise:
Wenn einer eine Reise tut…. Das ist auf Jeden Fall eine Art Urlaub die sich lohnt. Gut, ich hatte Glück mit dem Wetter. Aber man sieht viel mehr vom Land als mit dem Auto oder dem Zug, man ist gezwungen mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und man lernt seine Grenzen kennen. Ob man so diese Art der Reise besser alleine oder mit jemand anderem macht, verändert nur ein wenig den Fokus, nicht aber die Freude und das Erlebnis.
Was ich anders machen würde:
Ich glaube, ich möchte das nächste mal zelten und evtuell auch mit jemandem zusammen Fahren. Außerdem würde ich die Reise ein wenig besser planen, z.B. Vorher schauen an welchem See man evtl. man Zelten kann. Ob ich das Navi dauernd gebraucht hätte ist mir noch nicht ganz klar, aber mit Papierkarten wäre es manchmal besser gewesen, alleine schon für die Orientierung. Man fährt eben nicht nur irgendwo lang, weil es gesagt wird, sondern weil das der Ort ist, an dem Ich abbiegen wollte.
Was bleibt:
Ein deutlicher Gewichtsverlust, die Erfahrung, dass ich kein Pedelek brauche um über Berge zu fahren, es mir aber manchmal gewünscht hätte und die Erkenntnis dass wir ein wunderschönes Fleckchen Erde bewohnen.
Danke für die Teilnahme an dem Blog und die Kommentare. Ich werde die Homepage noch eine Woche online lassen und dann löschen.
Bis bald mal wieder.